Gay Counseling

Gay Counseling ist ein zielgruppenspezifischer psychosozialer Beratungs- und Therapieansatz, den es in Deutschland seit Mitte der 1970er Jahre gibt. Er ging aus der Schwulen- und Lesbenbewegung hervor.

 

Ziel ist die Förderung und Akzeptanz homosexueller Lebensentwürfe angesichts erfahrener gesellschaftlicher Diskriminierung – die als Ursache für die erlebten Schwierigkeiten betrachtet wird. Ratsuchende sollen im Rahmen ihres Coming-outs lernen, sich mit ihrer Homosexualität anzunehmen und selbstbewusst zu behaupten.

 

Vom Therapeuten beziehungsweise Berater werden bedingungslose Akzeptanz sowie einfühlendes Verständnis homosexueller Lebensentwürfe vorausgesetzt. Es wird davon ausgegangen, dass nur selbst Betroffene als offen homosexuelle Vorbilder Ratsuchenden glaubwürdig Hilfe anbieten können, da sie aufgrund vertiefter Selbsterfahrung sich ihrer eigenen homosexuellen und homophoben Anteile bewusst sind und diese nutzen können.

Psychodrama

Begründet wurde das Psychodrama von dem Wiener Arzt und Psychiater  J.L. Moreneo. Demnach verfügt jeder Mensch über ein unerschöpfliches, kreatives Potential, welches er in verschiedenen Rollen - sozialen und psychischen - auslebt und einsetzt, um zufriedenstellend zu leben und Anforderungen und Konflikten mit aktivem Handeln zu begegnen. Vom Grundsatz her kann jeder Mensch für seine Handlungen im Bezug auf sich und seine Umwelt sowie für die daraus resultierenden Konsequenzen Verantwortung übernehmen. Wenn menschliches Handeln ein flexibles, bewegliches und kreatives Vorgehen ist, so ist „Leiden“, „Krankheit“, „Depression“, usw. also eine Erstarrtheit, Handlungsunfähigkeit, Ratlosigkeit, Fixiertheit. Dementsprechend sind die Handlungs-, Kontakt- und Beziehungsfähigkeiten und -muster reduziert, selbst- oder fremdschädigend, also destruktiv, einseitig. Psychisches Wohlbefinden oder Leiden hängt daher nicht nur von der jeweiligen Person, sondern auch von ihrem sozialen Umfeld ab.

 

Gemäß dem psychodramatischen Menschenbild erlernt und erlebt jeder Mensch von Anfang an die unterschiedlichsten Rollen und Verhaltensweisen in seinem ihn umgebenden, sozialen Bezugssystem. Im weiteren Leben, insbesondere jedoch in Krisen- oder Belastungssituationen zeigt sich jedoch, wie flexibel, vielfältig, ausgereift das erworben Repertoire ist oder wo es Defizite gibt, die zu Persönlichkeits- oder Handlungseinschränkungen führen.

 

Das Psychodrama befindet sich in ständiger (Weiter-)Entwicklung und berührt bzw. integriert die verschiedensten Methoden wie z.B. Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie, Gestalttherapie, systemische Familientherapie und verschiedene Körpertherapierichtungen. Es fördert emotionale Ausdrucksfähigkeit und Selbsterfahrung und nutzt die jedem Menschen gegebene Fähigkeit, erlebte, also vergangene, gegenwärtige, zukünftige oder befürchtete Situationen in szenischem, gegenständlichem oder personalen Rollenspiel darzustellen und so in der beschützten, sicheren Therapiesituation neue, andere Rollen und Vorgehensweisen spielerisch und ungefährlich auszuprobieren, einzuüben und zu verankern. Ziel ist die Erweiterung des bisherigen Handlungsrepertoires bzw. die Entdeckung weiterer, neuer Möglichkeiten, der Erwerb von gelingenderem Verhalten und somit die Verbreiterung des Entscheidungsspektrums und letztendlich das Treffen von bewußten, neuen Entscheidungen. Es können fehlende Rollen erlernt, ungeeignete ersetzt oder verändert, verdeckte Konflikte aufgedeckt und offene Konflikte sowie jegliche Kontakt- und Beziehungsstörungen geklärt werden, belastende Situationen und Emotionen werden nachgestellt und aufgelöst.

Sozialtherapie

Sozial- oder Soziotherapie betont im Gegensatz zur reinen Individualtherapie die Einbettung jedes Menschen in seine Umwelt. Demnach kann jede Therapie nur gelingen, wenn sie alle Lebensumstände berücksichtigt und nicht nur beim Einzelnen ansetzt, ohne „Rücksicht“ auf den Realitätsbezug und die Umsetzbarkeit der entwickelten Vorgehensweisen. Demgemäß befragt Sozialtherapie alle veränderten oder neu entwickelten Verhaltensweisen auf ihre Nützlichkeit und Effizienz zur Verbesserung der aktuellen Situation. Sozialtherapie ist überwiegend handlungs- und gegenwartsorientiert. Vergangene Situationen, Belastungen und Traumatisierungen werden sehr wohl berücksichtigt und thematisiert, nicht jedoch schwerpunktmäßig in aller Tiefe und Breite nacherlebt, sondern hinsichtlich ihrer Relevanz für die heutige Lebenssituation beleuchtet.


Sozialtherapie vertritt einen integrativen und ganzheitlichen Ansatz. Therapie kann langfristig nur dann erfolgreich sein, wenn nicht unterschiedliche Professionen den Betroffenen von verschiedenen Seiten unabhängig voneinander behandeln. Sozialtherapie berücksichtigt alle an einem Ratsuchenden beteiligten Behandler, d.h. z.B. können bei psychischer Erkrankung oder anderer Behinderung ggflls. behandelnde Ärzte, Sozialarbeiter, Physiotherapeuten, usw. einbezogen werden.

Oliver Falke

Menzelstraße 28

47053 Duisburg

Tel. 0203 4140 666

Mobil 0157 5108 3778

oliver@gay-therapy.de

Druckversion | Sitemap
Gay Therapie © Oliver Falke - Paar-Beratung und Einzeltherapie für Schwule und LSBTIQ Menschen in Duisburg und NRW

Anrufen

E-Mail